Die Verhütung ist ein sehr individuelles Thema, bei dem
viele Aspekte beachtet werden müssen. Es ist daher nicht möglich eine Liste durchzulesen und
daraufhin eine Methode auszusuchen.
Je nach Alter,
vorangegangenen Schwangerschaften,
Dauer der gewollten Verhütung,
Einfachheit der Anwendung,
eigenem Gesundheitszustand,
Erkrankungen in der
Familie
kommen verschieden Methoden gar nicht in Frage und andere drängen sich
fast auf, je mehr Aspekte man berücksichtigt.
Es sollen eigentlich nur
sichere Methoden unter den Begriff Verhütung fallen.
Ich bin gerne bereit Ihnen bei der Auswahl der Verhütung
zu helfen, die nötigen Untersuchungen durchzuführen und die gewünschte Verhütung
zu verordnen, einzulegen oder anzupassen.
Bei den Tarifen halte ich mich an die
von der Fachgruppe für Gynäkologie empfohlenen Honorare.
In der Tabelle werden die Verhütungsmethoden vorgestellt, doch bitte beachten Sie, dass Sie die Auswahl nicht alleine nach einer Kurzbeschreibung treffen können.
ACHTUNG: Keine dieser Verhütungsmethoden schützt vor ansteckenden Krankheiten
und HIV!!!
Pille (und Mikropille) | täglichen Pilleneinnahme über (meist) 3 Wochen, danach eine Woche Pause; immer mehr Pillen mit abweichende Einnahmeschema werden entwickelt. | der Eisprung, und damit eine Schwangerschaft, wird verhindert |
enthält Hormone (Östrogene und Gestagene) |
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der Ausdruck Mikropille wurde für Pillen mit extra niederem Hormongehalt geschaffen, jedoch sind die „Hormonbomben“ der früheren Jahre sowieso nicht mehr am Markt | ||||
NuvaRing | Der flexible, hormonhaltige Kunststoffring wird von der Frau selbst wie ein Tampon in die Scheide eingelegt. Dort bleibt er 3Wochen liegen, dann folgt eine Woche ohne Ring. | der Eisprung, und damit eine Schwangerschaft, wird verhindert | enthält dieselben Hormone wie die Pille | Der Preis liegt über dem der Pille. |
Verhütungspflaster | Das Pflaster wird auf die Haut aufgeklebt, und jeweils nach einer Woche gewechselt; nach 3 Wochen ist eine Woche pflasterfrei. | der Eisprung, und damit eine Schwangerschaft, wird verhindert | das Pflaster gibt über die Haut dieselben Wirkstoffe an den Körper ab wie die Pille | Der Preis ist mit dem des Nuva - Rings zu vergleichen. |
Minipille | durchgehende
Pilleneinnahme (immer am gleichen Zeitpunkt um einen konstanten Hormonspiegel zu erhalten); |
verhindert, dass die Spermien die Eizelle erreichen | enthält nur Gestagene | die Sicherheit ist etwas geringer als die der Pille; normalerweise keine Blutung, Zwischenblutungen möglich |
Dreimonatsspritze | alle 13 Wochen wird durch den Arzt eine Spritze (normalerweise ins Gesäß, eventuell in die Bauchdecke) verabreicht | enthält Gestagene | Die Monatsblutung bleibt meist aus, Zwischenblutungen sind möglich. | |
Spirale | ein Kunststoffgebilde (meist T-förmig), das mit einem Kupferdraht umwickelt ist, wird vom Arzt in die Gebärmutter eingelegt und bleibt dort je nach Modell meist 3 Jahre | Die Kupferionen töten die Spermien ab, und die Einnistung der Eizelle in die Schleimhaut wird verhindert. | Die Monatsblutung und die damit verbundenen Beschwerden werden meist stärker. | |
Kupferkette oder Kupferbändchen | das Prinzip entspricht der Kupferspirale; kleine Kupferzylinder sind auf einem Kunststofffaden aufgefädelt |
siehe oben |
Das Ende des Fadens wird in die Gebärmutterwand eingebohrt |
siehe oben |
Goldspirale | Entspricht der Kupferspirale mit einem geringsten Gehalt an Gold |
siehe oben |
Die angegebenen Vorteile gegenüber der "normalen" Kupferspirale werden unterschiedlich beurteilt |
siehe oben |
Hormonspirale (Mirena) | Wie die Spirale wird die Mirena vom Arzt eingelegt. Das Gestagendepot wirkt für 5 Jahre. | enthält Gestagene | die Monatsblutung wird schwächer oder bleibt sogar ganz aus | |
Hormonimplantat (Implanon) | das 4cm lange, 2mm breite Stäbchen (wie ein Zündholz) wird vom Arzt an der Innenfläche des Oberarmes unter die Haut geschoben, dort kann es 3 Jahre liegen bleiben | durch die Gestagenabgabe wird der Eisprung verhindert | enthält Gestagene | verändert ebenfalls das Blutungsverhalten. Diese Blutungsstörungen waren für viele Frauen der Grund, dass es oft frühzeitig entfernt werden musste, die Entfernung selbst kann oft schwierig sein. |
Sterilisation (die Eileiterunterbindung) | in Vollnarkose werden die Eileiter auf verschiedene Methoden undurchgängig gemacht | ist eine meist endgültige Methode, die gesetzlich erst ab dem vollendeten 25. Lebensjahr durchgeführt werden darf |
Über die Verhütung von männlicher Seite: Hier kommt das Kondom in
Frage (welches als einzige Methode auch vor ansteckenden Erkrankungen und HIV
schützt), weiters gibt es für den Mann die Unterbindung der Samenstränge
als endgültige Methode; an der Pille oder Spritze für den Mann wird zwar
geforscht, die Anwendung in nächster Zeit ist jedoch nicht zu erwarten.
Zukünftige Methoden sind:
Die 3-Monats-Pille (91Tage Pille) ist ebenfalls
Zukunftsmusik; eine Pille, bei der nur alle 3Monate eine Blutung auftritt.
Weitere Methoden:
Die Natürliche Methoden (Temperaturmessen, Schleim-
und Muttermundsbeobachtung, Berechnen der fruchtbaren Tage): haben meiner
Meinung nach eine Sonderstellung. Die Befürworter halten sie für sehr sicher,
die Sicherheit hängt aber stark von der Genauigkeit des Paares ab. Erlernen kann
man die verschiedenen Methoden durch entsprechende Bücher aber besser durch
Seminare, welche meist ein Wochenende dauern.
Die Verhütungscomputer: nützen die Grundzüge der
natürlichen Verhütungsmethoden, entweder, dass man den Morgenharn analysieren
muss oder die Aufwachtemperatur eingeben muss; ihre Sicherheit ist ebenfalls von
der Zyklusstabilität der Frau und von der Genauigkeit abhängig.
Zunehmend werden auch Internetrechner, SMS-Dienste und Apps für
diese Berechnungen angeboten. Die Gefahr von Fehlern in der Anwendung ist leider
sehr hoch, sodass die Sicherheit ebenfalls eingeschränkt ist.
Nur der Vollständigkeit halber seien auch noch die übrigen, unsichereren
Methoden (die ich also nicht empfehlen kann) aufgezählt:
Spermizide Cremen (Spermienabtötende Cremen und Scheidenzäpfchen) müssen schon
10 Minuten vor dem Geschlechtsverkehr angewendet werden;
Diaphragma: eine Gummihaut in einem Gummiring, die vom Frauenarzt angepasst
wird, muss nach dem Geschlechtsverkehr 6-8 Stunden in der Scheide belassen
werden.
Das Femidom (das weibliche Kondom) ist bereits wieder vom Markt.
Das lea-Kontrazeptivum ist ein eher plumpes Gummiteil, das auch vor dem
Geschlechtsverkehr in die Scheide eingelegt wird.
Das Schwämmchen gibt's ich nicht mehr; die Portiokappe gibt’s nur in Amerika.
Der "Aufpasser" oder "Rückzieher" (medizinisch: Coitus interruptus) ist keine Verhütungsmethode sondern Russisches Roulette auf Fortpflanzungsbasis.